Immobilien- und Vermögenstreuhänder

Hohe Leerstands-Dunkelziffer bei Wiener Wohnen

Regelmäßig erfolgt der Ruf nach Maßnahmen das Wohnen in Wien langfristig leistbar zu erhalten. Doch gerade die Stadt selbst ist anscheinend nicht gewillt auch nur minimalst im eigenen Bereich dahingehend zu agieren. Mit der aktuellen Statistik, wonach lediglich 2,3 % der Gemeindewohnungen leer stehen, versucht man gezielt vom tatsächlichen Problem abzulenken. Michael Pisecky, Obmann der Fachgruppe Wien der Immobilientreuhänder: „Die Dunkelziffer bei leerstehenden Gemeindewohnungen ist angeblich enorm. Tausende dieser Wohnungen sollen über Jahre und sogar Jahrzehnte leer stehen. Meist werden sie aufgrund der niedrigen Miete für Kinder oder Enkelkinder gehortet. Für die Stadt und Wiener Wohnen bedeutet dies: zurück an den Start. Denn es muss der tatsächliche Leerstand ermittelt werden. Nur dann wird man erkennen können, wie groß das Thema wirklich ist!“

Um den wirtschaftlichen Bedarf für eine Sozialwohnung klären zu können ist es wichtig, regelmäßig zu erheben, ob ein Mieter die Wohnung bzw. die Unterstützung durch niedrige Miethöhen noch benötigt. Derzeit wird die Einkommenssituation lediglich beim Erstbezug geprüft – anschließend nie wieder. Selbst wenn die Mieter in der Zwischenzeit längst zu Gutverdienern geworden sind, bleiben die Mieten niedrig und der Steuerzahler kommt unnötigerweise für einen Teil der Kosten auf.

Selbsterbrachter Einkommensnachweis für geringere Miete

Pisecky: „Durch eine schrittweise Anpassung der Mieten auf das marktübliche Niveau könnte man Finanzmittel lukrieren, um günstigen Wohnraum für jene zu schaffen, die diesen tatsächlich benötigen. Um dem Vorgang der Einkommensüberprüfung zu entgehen, wäre es denkbar, dass die Mieten automatisch nach einigen Jahren angehoben werden. Ähnlich wie in Salzburg könnten Mieter, die aufgrund ihrer Einkommenssituation noch immer eine Stützung bei der Miethöhe benötigen, selbst einen entsprechenden Nachweis erbringen. Auf diese Weise würde auch die gewünschte soziale Durchmischung im Gemeindebau weiterhin aufrechterhalten werden können.“